Erfahrungsbericht

Florian, Werkzeugmechaniker

Austausch bei
Bachmann Forming AG in Hochdorf (CH)

Am Montag, den 23.05.2016 begann für mich das Austauschprogramm „Lernende besuchen Lernende“.
Nachdem ich in Hochdorf ( CH ) bei der Firma Bachmann Forming AG angekommen war, wurde ich auch gleich freundlich von dem Azubikollegen Drillon Jashari und seinem Verantwortlichen begrüßt. Im Anschluss haben wir noch den Ablaufplan für die folgenden 3 Wochen miteinander besprochen.
Am Dienstag, den 24.05.2016 begann dann der erste richtige Arbeitstag. Nachdem ich alle erforderlichen Schulungen absolviert hatte, bekam ich eine ausführliche Führung durch die Produktion. Zu Mittag wurde ich vom Chef Reto Bachmann zusammen mit dem Abteilungs- und Ausbildungsleiter persönlich bei einem Mittagessen begrüßt. Den restlichen Tag habe ich mit meinem Azubikollegen Drillon noch verschiedene Musterstücke zur Übung tiefgezogen und anschließend mit dem Projekt „Handyhalterung“ begonnen. Dieses Projekt sollte mir einen Überblick verschaffen, umzu verstehen was alles nötig ist, um ein neues Kundenmuster zu erstellen. Dazu habe ich zusammen mit einem Kollegen aus der Konstruktion ein „Modell“ mit Hilfe des CAD Programms erstellt. Zum Ende der ersten Woche haben wir dann noch die Musterformen unseres Projekts, mit Hilfe der vorher erstellten Programme an der CNC Maschine hergestellt. Diese habe ich dann anschließend auch noch weiterverarbeitet, indem ich die nötigen Vakuumlöcher gebohrt habe. Die fertigen Musterstücke, welche ich ganz zum Schluss an der Maschine tiefgezogen habe, durfte ich auch mit nach Hause nehmen.
In der zweiten Woche meines Austauschs war ich dann für den Werkzeugbau eingeteilt. Auch hier wurde ich zu Beginn wieder sehr freundlich vom Abteilungsleiter begrüßt, welcher mir anschließend auch gleich seinen Bereich ausgiebig vorgestellt hat. Im Laufe des Tages habe ich dann zusammen mit einem Kollegen verschiedene Werkzeuge aus vielen Einzelteilen fertig montiert.
Die nächsten Tage begannen wir morgens damit, uns gemeinsam in die Zeichnungen eines Werkzeugs einzuarbeiten und diese anschließend zu montieren. Sämtliche Arbeitsschritte wurden mir hierbei kompetent von den Kollegen erklärt. Nebenbei übernahm ich auch immer wieder kleinere Arbeiten, wie z.B.das Schleifen der Stempel oder das Gravieren von Werkzeugen.
( Bereits jetzt, zur Halbzeit des Austauschs, habe ich sowohl theoretisch, als auch praktisch schon viel neues dazu gelernt)
Zum Ende der zweiten Woche musste noch eine der Aluformen geschweißt werden. Dazu fuhr ich zusammen mit einem Kollegen nach Cham zur Firma Construtec. Hier konnte ich dabei zusehen, wie einer der Mitarbeiter die Form mit Hilfe eines über 1000°C heißen Lasers schweißte.
Alles in Allem war die Woche im Werkzeugbau für mich sehr erfolgreich. Ich konnte den kompletten Ablauf dieser Abteilung gut verfolgen, wurde überall mit eingebunden und auch gleich anfangs von den Kollegen dort gut aufgenommen. Das selbe gilt natürlich auch für die Abteilung Formenbau, welche ich die erste Woche durchlaufen habe.
Die dritte und somit letzte Woche meines Austauschs verbrachte ich schließlich noch in der Produktion. Hier wurden mir noch einmal sämtliche Stationen einer Tiefziehanlage näher gebracht. Gleich zu Beginn durfte ich auch schon kleinere Arbeiten, wie z.B. das Montieren der Zentrierungen übernehmen.
Ebenfalls zu Beginn der Woche wurde ich zusammen mit Reto Bachmann vom Rotary- Club Luzern-Heidegg zu einem Mittagessen eingeladen. Anschließend haben wir uns noch zusammen über meine Erfahrungen des Austauschs unterhalten.
Ein großer Teil der von der Firma Bachmann produzierten Artikel sind Kaffeekapseln. Hier wurde mir erklärt, dass die Ausgangsfolie aus drei Schichten besteht, wobei die Mittlere für die Erhaltung des Aromas zuständig ist. Außerdem habe ich im Laufe der Woche zusammen mit meinem Azubikollegen Fabian die Maschine ab- und anschließend komplett neu aufgerüstet und anschließend optimiert.
Im Laufe der Woche durfte ich dann auch noch eine Maschine im Reinraum der Firma mit aufrüsten. Dieser Raum unterliegt strengen Hygienevorschriften, da hier Produkte für die Medizinbranche hergestellt werden. Ich musste dazu also während meiner Arbeit einen Ganzkörperanzug tragen, was eine völlig neue Erfahrung für mich war.
Insgesamt konnte ich mir einen sehr guten Eindruck von einem, für mich neuen, Verfahren in der Kunststoffbranche machen. Ich habe sehr viel Neues dazu gelernt und kann einen solchen Austausch nur jedem wärmstens weiterempfehlen.
Abschließend möchte ich mich bei allen Beteiligten recht herzlich bedanken, die mir diesen Austausch ermöglicht haben!