Erfahrungsbericht

Stefanie
Fachfrau Hauswirtschaft

Erfahrungsbericht von Stefanie, Fachfrau Hauswirtschaft im Alterswohnzentrum Ruswil in Ruswil, Luzern nach LeDeliCat und Brasserie Paul in Rouen, Frankreich


Bonjour!

Ich bin Stefanie, zwanzig Jahre alt und das ist mein Abschlussbericht über meine Zeit in Frankreich. Mein Austausch kam nach meinem Lehrabschluss zustande und nicht währenddessen, man hat also noch etwas Zeit, wenn man sich noch nicht sicher ist ;)


In meiner Freizeit treibe ich gerne Sport wie zum Beispiel Kendo, was ich in meinem Auslandsaufenthalt weiterhin machen durfte. So kam ich noch in viel näheren Kontakt mit der französischen Bevölkerung.

Schon lange vor meiner QV überlegte ich, was ich nach meiner Ausbildung machen möchte. Ich fand einen Auslandaufenthalt eine gute Möglichkeit, mich nach der stressigen Lehrabschlusszeit zu belohnen und in einem geschützten Rahmen und in einer fremden Sprache Erfahrungen zu sammeln. Als ich das ZEBI in Luzern besuchte, klapperte ich also alle Sprachorganisationen ab. Mir fiel dabei ein kleiner, knallgrün leuchtender Stand der Sprachorganisation «AKZENT Sprachbildung» auf. Sie konnten mir ein Programm anbieten, bei dem ich einen Sprachkurs  besuche und danach in meinem Beruf ein Praktikum absolvieren kann. Das hörte sich nach einem guten Deal an.

Also vereinbarten wir einen Termin und ich durfte das Team in Zürich besuchen und meine Wünsche äussern. Daraufhin wurden mir zwei Offerten geschickt, eine für Bordeaux und eine für Rouen. Entschieden habe ich mich dann für Rouen, weil mir die Möglichkeit gegeben wurde, in einem Katzencafé mein Praktikum für zwei von den vier Monaten zu absolvieren. Den zweiten Teil meines Projekts durfte ich anschliessend in einem altmodischen, französischen Restaurant bestreiten.

Da die Betriebe so verschieden waren, erlebte ich auch Einiges. Das Katzencafé war ein sehr kleiner Betrieb mit der Chefin und einer Angestellten. Im Restaurant war das Service- und Küchenteam deutlich grösser und ohne mich waren es jeweils mindestens sechs Serviceleute im Speisesaal. Auffallend fand ich, dass das HACCP(Hygiene)-Konzept zwar bekannt war, ich aber selten Hinweise gefunden habe, dass es auch umgesetzt wird.


Im Katzencafé galten natürlich strenge Regeln bezüglich der Hygiene.
Alle Mitarbeiter waren sehr warmherzig und humorvoll. Ich fühlte mich schnell aufgenommen in beiden Teams. Sie waren alle geduldig und halfen, als ich Probleme zum Beispiel mit dem streikenden ÖV hatte.
Besonders dazulernen konnte ich beim Tragen der Getränke. Im Restaurant arbeiteten sie sehr selten mit einem Tablett. Beide Betriebe hatten eine Kolben-Kaffeemaschine, das war das erste Mal, dass ich mit so einer arbeiten durfte. Wie man aber mit der Milchdüse stabilen, schönen Milchschaum erzeugt, ist mir heute noch ein Mysterium.
Im Katzencafé habe ich weniger Fachwissen dazugelernt, dafür haben mir die Gespräche mit den Kunden Einiges gebracht für mein Französisch. Verglichen mit dem grossen Restaurant konnte ich mir im Café viel mehr Zeit nehmen, um mit den Kunden in ein Gespräch zu kommen. Ich habe es besonders genossen, mit den Katzen zu spielen, sie waren eine süsse Ablenkung bei der Arbeit. Auch wenn sie manchmal etwas mühsam an meinen Füssen klebten.

In meiner Freizeit spazierte ich gerne in den Gassen der Altstadt von Rouen und beim Flussufer der Seine oder besuchte die Museen. Aber ich besuchte auch gerne die Städte rund um Rouen wie Le Havre, Étretat, Honfleur, Paris und Rennes. Nur für den Mont Saint Michel hat es nicht mehr gereicht.
Mit der Gastfamilie hatte ich sehr viel Glück. Ich wohnte bei einer sehr lieben Dame mit einem süssen Hund. Auch sie half mir bei kleinen und grossen Herausforderungen.

Dieser Sprachaufenthalt hat mir sehr viel gebracht. Ich kann jetzt ziemlich fliessend französisch sprechen, insbesondere mit den Gästen. Weiterempfehlen kann ich ein solches Projekt jedem, der Lust hat, eine Sprache auf eine sehr praktische Weise zu lernen. Ich bin mir sehr sicher, dass mein Sprachaufenthalt sich sehr gut in meinem Lebenslauf sehen lassen kann.

Ich bedanke mich bei Visite, Akzent und all den lieben Leuten, die meinen Sprachaufenthalt möglich gemacht haben.