Erfahrungsbericht

Kevser
Köchin

Erfahrungsbericht von Kevser
Köchin in der Kantorei in Zürich nach Mosimann's in London

Zurzeit bin ich im dritten Lehrjahr als Köchin EFZ. An unserer Schule ABZ leiten zwei Lehrer ein Projekt, in welchem es darum geht, Lehrlingen vor ihrem Abschluss die Möglichkeit zu geben, ein Praktikum in einem anderen Betrieb zu machen. Als mir dieses Praktikum von der Schule angeboten wurde, wusste ich zunächst nicht, ob ich das Angebot annehmen will, da so etwas ein wenig ausserhalb meiner Komfortzone liegt. Doch ich gab mir einen Ruck und habe mich für das Praktikum beworben. Einige Wochen später wurden dann die Praktikumsplätze bekanntgegeben und ich erfuhr, dass meiner das Mosimann's in London ist!

Ich war sehr aufgeregt und begann, meinen Aufenthalt zu planen. Um Kosten zu sparen, entschloss ich mich mit einem anderen Lernenden zusammen eine Unterkunft zu suchen, da er ebenfalls ein Praktikum im Mosimann’s machen würde. Nachdem auch die Flüge gebucht waren, konnte meinem Abenteuer nichts mehr im Weg stehen.

Am Tag der Abreise realisierte ich noch immer nicht, dass ich die nächsten zwei Wochen in London verbringen würde. Erst als ich im Flugzeug sass und sich der Blechvogel in die Lüfte begab, begriff ich und wurde wieder ein wenig nervös.

Diese Nervosität legte sich jedoch schnell, als ich am ersten Tag bereits ins Team aufgenommen wurde und voll anpacken durfte. Es war toll, bereits am ersten Tag aktiv am Service teilnehmen zu dürfen. In den zwei Wochen konnte ich gute Einblicke in alle Bereiche der Küche sammeln. Besonders das Anrichten der Gerichte war interessant für mich, da es sich sehr von meinem Betrieb unterscheidet.

Das Team war sehr freundlich und offen. Erstaunt und sehr erfreut hat mich die familiäre Dynamik in einem so grossen Betrieb. Eine Erklärung dafür sind wohl die Arbeitszeiten. Man arbeitet fünf Tage die Woche von neun bis etwa dreiundzwanzig Uhr. Dazwischen hat man ein bis drei Stunden Pause, die wir üblicherweise zusammen in einem Cafe nahe des Restaurants verbracht haben.

In meiner Freizeit erkundigte ich die Stadt bei Tag sowie auch bei Nacht. Ich ging essen in verschiedenen Restaurants und wühlte durch Unmengen von Kleiderhaufen in den vielen verschiedenen Second Hand Shops, die die Stadt zu bieten hatte.

Meine persönlichen Highlights waren die Gespräche mit den verschiedensten Leuten. Es war interessant, von den verschiedenen Hintergründen und Erfahrungen der anderen Köchinnen und Köche zu erfahren. Diese Gespräche gaben mir viele neue Perspektiven, die mir sehr dabei helfen, zu entscheiden, was ich in Zukunft machen will.


Der Austausch war für mich ein voller Erfolg, da ich mich meine Ängsten stellen konnte und es dadurch eine sehr schöne Herausforderung für mich war. Ich empfehle es jedem, einen Austausch zu machen, wenn man die Möglichkeit bekommt. Man lernt nicht nur viel über das Handwerk, sondern auch viel über sich selbst.

Ich möchte mich wärmstens bei visite für die finanzielle Unterstützung bedanken und vor allem auch bei den Herren Hanselmann und Willhelm für die Organisation dieser tollen Praktikumsstelle.