Erfahrungsbericht

Philipp
Koch

Sehr geehrte Damen und Herren,

Mein Name ist Philipp Eckert, ich bin 18 Jahre alt und lebe in Zürich.
Ich besuche die Allgemeine Berufsschule in Zürich und bin im dritten Lehrjahr. Ich absolviere im 5 Sterne Hotel Park Hyatt Zürich meine Lehre.

Die Allgemeine Berufsschule Zürich (Herr Andrea Hanselmann und Herr Alexander Wilhelm) hatte für die besten Kochlernenden Praktikumsplätze zu vergeben und wir konnten uns dafür bewerben. Das Praktikum dauerte 14 Tage lang und ich durfte Ende Januar in London im 5 Sterne Hotel Rosewood mitarbeiten.

Vor der Reise nach London musste ich das Flugticket und die Unterkunft organisieren und buchen. Visite übernimmt einen grossen Teil der Kosten. Kurz vor der Abreise plante ich für meine Freizeit in London einige Besichtigungen. Meine 10 Favoriten, die man in London besichtigt haben muss, sind:

1. British Museum
2. Tate Modern
3. Covent Garden Market
4. London Bridge
5. Borough Market
6. Portobello Market
7. Tower of London
8. Camden Market
9. London Eye
10. Harrods

Ablauf London:
Ich bin bereits am Samstag nach London gereist um die Stadt etwas kennen zu lernen und um zu wissen, wie lange mein Weg zur Arbeit sein wird. Nachdem ich gelandet bin, fuhr ich direkt zu meiner Gastfamilie nach Chelsea. Da Chinese New Year an diesem Wochenende war, stand China Town am Abend noch auf dem Programm. Anschliessend traf ich mich zum Abendessen in China Town mit Kollegen, die ebenfalls in London waren.

Um 9:30 Uhr hatte ich am Montagmorgen im Rosewood Hotel meinen ersten Arbeitstag. Ich wurde sehr freundlich begrüsst. Nachdem das Administrative erledigt war, musste ich bis zum Mittag «E-Learnings» über verschiedene Themen wie zum Beispiel Arbeitssicherheit oder Lebensmittelsicherheit etc. absolvieren. Anschliessend machte ich einen Küchenrundgang, bei dem mir alle Geräte, die ich nicht kannte, erklärt wurden. Als dies erledigt war, durfte ich in der Küche mithelfen.

Ich war von Montag bis Mittwoch auf dem «Veg Posten». Auf dem «Veg Posten» werden Beilagen wie zum Beispiel Kartoffelpüree oder Wurzelgemüse zubereitet und anschliessend geschickt. Bei dem Kartoffelpüree wurde in London anstelle von Vollmilch Doppelrahm dazugegeben. Es hat himmlisch geschmeckt.

Am Donnerstag und Freitag war ich in der kalten Küche. In der kalten Küche wurden Gerichte hergestellt wie Rindstatar oder Gin cured Salmon. Der Lachs wurde über fünf Tage in einer Gin Marinade mariniert. Das Ergebniss war unbeschreiblich gut. Da in der kalten Küche fast alle Vorspeisen hergestellt werden und es deshalb schnell gehen muss, ist ein Mis en Place das A und das O und daher unverzichtbar.

Am Wochenende hatte ich frei. Der Samstag sah wie folgt aus: Ich war auf dem Borough Market. Es ist für Kochlernende und Food Begeisterte ein definitives «must do». Es war sehr spannend zu sehen, wie unterschiedlich die Gemüsemärkte in den verschiedenen Ländern sind. Anschliessend war ich auf dem Portobello Markt. Es gab dort sehr viele Street Food Wägen. Danach mietete ich mir ein Velo und fuhr zum Camden Market. Es ist ein sehr kleiner Markt, es hat dort viele kleine Geschäfte und Cafés. Der letzte Markt an diesem Tag war der Broadway Market. Er führt an einer Strasse entlang. Dieser hat mir sehr gut gefallen. Mein Lieblingsmarkt an diesem Tag ist ganz klar der Borough Market. Anschliessend führte mich mein Weg auf das Coca-Cola London Eye. Ich hatte sehr Glück mit dem Wetter und der Uhrzeit. Die Sonne ging langsam unter. Es war traumhaft.

Am Sonntag bin ich in verschiedenen Cafes gewesen und bin den Tag entspannt angegangen. Am Nachmittag bin ich noch zu Harrods gegangen. Die Lebensmittelabteilung ist gigantisch und ich kann das nur jedem empfehlen, der nach London geht, da vorbei zu schauen.

Leider sind die letzten 7 Tage angebrochen. Am Montag war ich in der Patisserie. Es war sehr spannend zu sehen, was für andere Desserts (z.B. vegan) es auch noch gibt. Es wurde aus dem «Kichererbsensaft» aus der Büchse (veganes Eiweiss) eine vegane Meringue gemacht. Die Meringue war eine Komponente der neuen Karte, das Konzept des Desserts war es, vegan und ohne alle 14 Hauptallergene zu sein.

Am Dienstag und Mittwoch begann mein Tag in der warmen Küche. Die warme Küche ist grob unterteilt in Fleisch und Fisch. Ich war in den zwei Tagen im Fischbereich, welche auch für Scotched Eggs und Chips zuständig ist. Ich habe dort gelernt, Scotched Eggs herzustellen und Squids zu verarbeiten. Ich fand es sehr spannend, zu sehen, dass jeden Tag rund 50 Kilogramm Kartoffeln zu englischen Chips verarbeitet wurden. Die Kartoffeln kamen glücklicherweise bereits geschnitten und wir mussten Sie somit nur noch vorfrittieren. Ich durfte ausserdem ein Filet Wellington herstellen. Dafür ist der Holborn Dining Room in ganz London bekannt.

An meinem zweitletzten Tag war ich auch in der warmen Küche, im Sektor Fleisch. Es war sehr hektisch. Ich habe unter anderem die Füllung für die Chicken Pie hergestellt, welche fabelhaft schmeckte. Ich habe am Nachmittag gelernt, ein «Roast Suffolk Pork Belly» herzustellen.

Mein letzter Tag im Rosewood Hotel hatte leider begonnen. Das Rosewood Hotel hat einen sogenannten Pie Room. Der Pie Room ist ein spezieller Raum, der mit viel Holz und alten Backformen garniert worden ist und in dem englische Pies nach traditioneller Art hergestellt werden. Es war sehr spannend, zu sehen, wie die Pies entstehen und wieviel Arbeit in einem Pie steckt. Es kann auch in diesem Raum zu Abend gegessen werden. Der Raum sieht wunderschön aus. Schliesslich wurde ich von «meinem Küchenchef» sehr nett mit Champagner verabschiedet.

Am Samstag besichtigte ich die O2 Arena in Greenwich und machte eine Klettertour mit. Die Aussicht dabei war gigantisch. Anschliessend machte ich eine Gondelrundfahrt über die Themse. Es war traumhaft.

Am Sonntag morgen frühstückte ich in Covent Garden. Anschliessend besichtigte ich den Tower of London. Da ich am Montagnachmittag planmässig hätte fliegen sollen, packte ich meinen Koffer zusammen.

Meine letzten Stunden waren in London angebrochen. Ich frühstückte in Chelsea ein leckeres Granola, anschliessend wollte ich auch meinen Wohnort noch erkunden. Leider hatte ich dafür kaum Zeit, da ich zum Flughafen musste. Nachdem der Flug extreme Verspätung hatte, aufgrund des Unwetters «Sabine» wurde der Flug leider gecancelt. Weswegen ich etliche Zeit brauchte, um einen neuen Flug und eine Übernachtungsmöglichkeit zu bekommen. Zum Glück konnte ich auf den ersten Flug am nächsten Tag gehen…

Während des Aufenthaltes wohnte ich bei Freunden von Freunden in Chelsea. Chelsea war sehr schön. Meine Gastfamilie hat mich sehr nett aufgenommen und mir viel geholfen.

Dieses Praktikum hat mir wirklich viel gebracht und ich kann es nur jedem weiterempfehlen, eine solche einzigartige Erfahrung zu machen. Ich empfehle das Praktikum jedem Kochlernenden, der bereit ist, 200% zu geben und Essen über alles liebt. Es war eine wirklich tolle Erfahrung.

Es waren alle Leute sehr nett und freundlich im Hotel und ich konnte mich im Team sehr gut integrieren und meine Grenzen austesten. Ich habe sehr viel gelernt. Was mir am meisten gefallen hat war, dass ich überall mitarbeiten durfte und respektiert wurde. Es war sehr spannend zu sehen, wie viele verschiedene Kulturen zusammengearbeitet haben.

Vielen Dank für diese Möglichkeit. Ein herzliches Dankeschön an die Allgemeine Berufsschule Zürich, speziell an Andrea Hanselmann und Alexander Wilhelm, für das Organisieren des Praktikums und an die Stiftung Visite (Christine Schlittler), dass Sie mich finanziell unterstützt haben und an das Rosewood Hotel, dass ich dort unbeschreibliche zwei Wochen verbringen durfte.