Erfahrungsbericht

Jan
Restaurationsfachmann

Ich bin Jan Pfister, 18 Jahre alt und komme aus der Nähe von Winterthur.

Ich bin momentan im 3. Lehrjahr und arbeite im Hotel Banana City in Winterthur.

In London durfte ich beim Dinner by Heston Blumenthal (Standort: Knightbridge) 2 Wochen arbeiten.

Der Austausch kam recht kurzfristig zustande. Ca. eine Woche vor Anmeldeschluss kam Herr Muggli auf mich zu mit einer tollen Frage, ob ich motiviert wäre,  2 Wochen in London zu arbeiten. Natürlich lehnte ich dieses grosse Angebot keineswegs ab und machte mich sofort auf den Weg, die nötigen Unterlagen zu beschaffen, die für die Anmeldung erforderlich waren.


Nachdem ich mich angemeldet hatte, nahm Visite mit mir Kontakt auf, und wir besprachen noch die weiteren Details. Ebenfalls dauerte es nicht lange, bis das Dinner by Heston Blumenthal, bei denen ich meinen Austausch verbringen durfte, Kontakt mit mir aufnahm,. Auch da wurden per Mail alle Details genau kommuniziert.

Ich erlebte beim Dinner by Heston Blumenthal (DbHB) eine neue Welt von Service. Ich und Yvonne Brandenberger (sie absolvierte ebenfalls einen Austausch beim DbHB) wurden an unserem ersten Arbeitstag herzlich Willkommen geheissen. Zuerst bekamen wir zwei grosse Dossiers. Im einen war das ganze Restaurant beschrieben, mit allen Stellen, der Geschichte, den ganzen Gerichten etc. Im anderen waren unsere Arbeitspläne. Wir hatten beide am Wochenende frei. In der ersten Woche waren wir eher im Backstage tätig, also Patisserie, Pass, Barista, Besteck & Teller polieren. In der zweiten Woche durften wir dann an der Front arbeiten, also als Hosts (die, die Gäste begrüssen und sie an den Platz begleiten), Sommelier, Küche und zu guter Letzt noch als Chef de rang, was mir persönlich am besten gefallen hat und auch mein Highlight war. Denn das ist es ja, wieso ich diesen Beruf ausgewählt habe - der Kontakt mit den Gästen, den Service machen. Ich konnte jetzt nicht die Bestellung aufnehmen oder die Gäste alleine begrüssen. Dafür  muss man Head Waiter, Floor Manager oder noch höher sein, denn es braucht ein Wissen über die ganze Geschichte vom DbHB. Auch über das Essen musst du exakt Bescheid wissen - jedes Detail. Es gibt eine Food Prüfung zu bestehen, wenn du dies machen willst. Dennoch gefiel mir diese Station am besten. Aber auch als Sommelier gefiel es mir sehr, da ich all diese Weine sehen und oft auch ein Schluck probieren durfte, bevor oder nachdem serviert wurde. Am Freitag, an unserem letzten Arbeitstag, wurden wir sogar zum Lunch eingeladen, als Dankeschön vom DbHB. Es schmeckte uns sehr gut.


Die Unterkunft lag bei High Street Kensington. Ich war nicht alleine in der Unterkunft, ich durfte das Apartment mit drei netten Frauen teilen, die ich vor dem Austausch noch nicht kannte. Wir verstanden uns gut und verbrachten das Wochenende zusammen. Wir besichtigten das London Eye, das grosse Shopping Center Westfield, die danebenliegende Bowling Bahn sowie einige Primarkets und Pubs. Am Sonntag traf ich noch einen Freund, den ich seit der Sekundarschule kenne, er war ebenfalls als Koch im Austausch. Am Samstag 8.2 ging es dann wieder zurück nach Hause.


In beruflicher Hinsicht habe ich nichts Neues dazugelernt. Dafür habe ich eine tolle Erfahrung gemacht, konnte ein hautnahes Bild erleben von einem „high class service“ wie man ihn in einem Restaurant mit 2 Michelin Sternen bietet. Auch habe ich meine Englischkenntnisse verbessern können - klar zwei Wochen sind nicht viel und trotzdem fühle ich mich sicherer als zuvor. Die Einsicht in einen neuen Servicestil war faszinierend, sie waren pro Service 20 Mitarbeiter, was ein WOW ist für mich! Sie waren alle organisiert, wussten genau, wer welche Arbeit hatte und das Team selbst war sehr nett und hilfsbereit. Mir wurde auch angeboten, falls ich nach einer Ausbildung ein gutes Training suche, mich bei ihnen melden zu können.


Ich habe die Zeit sehr genossen und bedanke mich bei allen Beteiligten, die diesen Austausch für mich möglich gemacht haben. Sowie dem DbHB für die grosszügige Gastfreundschaft.

Ich empfehle es jedem, zwei Wochen sind eine angenehme Dauer. Länger würde ich es auf keinen Fall empfehlen, da du dir schon ab und zu wie ein „Schnuppi“ vorkommst.