Erfahrungsbericht

Davide
Kaufmann

Davide - Kaufmann - BBZ Olten - Ergostyle SA Lausanne

Hallo zusammen!

Mein Name ist Davide und ich bin momentan im zweiten Lehrjahr meiner Ausbildung zum Kaufmann. Meine Lehre absolviere ich im Berufsbildungszentrum in Olten. Im Herbst 2019 durfte ich für einen Monat in Lausanne einen Sprachaufenthalt machen und arbeitete im Gastbetrieb Ergostyle SA in Le Mont sur Lausanne. Wie ich dazu kam und was ich für Erfahrungen sammelte, erfahrt ihr gleich.

Ich habe im April 2019 bereits einen zweiwöchigen Aufenthalt in einer Sprachschule in England gemacht. Ich habe die englische Kultur, wie auch die Leute, die dort leben, kennengelernt. Ich erzielte sehr gute Fortschritte in nur zwei Wochen.

Darum wollte ich unbedingt das Gleiche mit der französischen Sprache wagen, aber anstatt zwei Wochen in der Schule zu sitzen und zuhören, wollte ich lieber arbeiten und die Sprache auch in der Arbeit nutzen. An meinem Arbeitsplatz, im BBZ Olten, ist mir die Organisation Visite zu Ohren gekommen. Ich erkundigte mich und plante zusammen mit meiner Berufsbildnerin den Aufenthalt. Sie war davon genauso begeistert wie ich und wir haben den Schritt gewagt, mich anzumelden.

Die Organisation startete im Mai 2019. Ich meldete mich an und die Angestellte, Barbara Joye-Zbinden, der Region Westschweiz kümmerte sich um mich. Sie suchte nach einem Gastbetrieb sowie nach einer Gastfamilie. Sie hielt mich immer auf dem Laufenden sobald es Neuigkeiten gab. Ich war sehr aufgeregt, doch die Organisation Visite hat mich immer wieder sehr beruhigt und mich motiviert.

Im Oktober 2019 war es soweit und mein Aufenthalt in Lausanne startete. Meine Gastfamilie hat mich herzlich empfangen, was mir den Beginn erleichterte. Ich habe aber am Anfang leider nicht so viel verstanden, weil sie zum Teil sehr schnell geredet haben. Aber mit der Zeit ging es und ich lernte dazu. Ich bekam ein schönes Zimmer auf meiner eigenen Etage und war auch sehr zufrieden mit dem Haushalt, da es sehr modern und schön war. Dann fing mein Aufenthalt richtig an, denn ich begann zu arbeiten. Mein Gastbetrieb, Ergostyle SA, war der Oberhammer! Ich muss sagen, das war einer der besten Monate meiner Ausbildung. Ich habe so viel dazu gelernt, abgesehen von der französischen Sprache. Die Leute waren alle sehr nett zu mir und sie haben immer Verständnis gezeigt, wenn ich etwas nicht verstanden habe. Ich fühlte mich wirklich wohl und gut aufgehoben. Das Team war eher klein, ca. 11 bis 14 Personen, und der gute Teamspirit war richtig spürbar. Zum Beispiel haben wir jeden Montagmorgen zusammen gefrühstückt und danach hatten wir ein Teammeeting. Das Team war für jeden wie eine kleine Familie und falls es mal etwas gab, was nicht gut war, wurde dies auch direkt gesagt und geklärt. Die Berufsschule in Lausanne habe ich leider nicht besucht, da mein Gastbetrieb keinen Lernenden hatte zu der Zeit. Trotzdem habe ich aber viel dazugelernt. Mein Gastbetrieb hat sehr viel Wert daraufgelegt, dass ich auch viel Grammatik lerne.

Ich hatte immer eine Ansprechperson, egal um was es ging. Ich durfte viele Aufgaben übernehmen und selber versuchen diese zu lösen. Was mich auch sehr erstaunt hat, war der Umgang mit dem Chef. In diesem Betrieb war der Chef wie eine Art bester Freund. Er begrüsste jeden Morgen jeden Einzelnen und hat die Angestellten gefragt wie es ihnen geht. Er hat für das Team oft Sachen geplant oder ab und zu Geschenke gebracht. Er war richtig nett, fürsorglich, sympathisch und immer aufgestellt. Mit ihm verbrachte ich den grössten Teil meines Aufenthaltes. Wir führten oft Kundengespräche. Wir besuchten Kunden und er beriet diese und versuchte, so viel Büromöbel/Einrichtungsmöbel wie möglich zu verkaufen.

Da ich in einer Berufsfachschule arbeite, habe ich auch eine ganz andere Branche kennengelernt. Ergostyle SA ist ein Betrieb, welcher mit Büromöbeln handelt. Was Ergostyle SA ausmacht ist ihre eigene Innenarchitektur, Ergo Projet SA. Falls sich ein Büro neu einrichten möchten, wird Ergo Projet SA dies planen und mit den Möbeln von Ergostyle SA die Planung umsetzen.

Ich war sehr beeindruckt zu sehen, wie sie mit den Kunden umgegangen sind. Ich merkte, was es heisst: DER KUNDE IST KÖNIG. In meinem Gastbetrieb konnte ich einmal hinter eine andere Fassade schauen, in die des Verkaufs.

Meine Gastfamilie war sehr nett, aber ich hatte mit ihnen nicht viel zu tun. Ich arbeitete und nach der Arbeit ging ich meistens müde und erschöpft, aber glücklich in mein Zimmer und der Tag war dann auch wiederum vorbei. Was ich aber sehr geschätzt habe war, dass sie mich jeden Tag zur Arbeit fuhren und mich auch wieder abholten. Was sehr grosszügig und freundlich war. Ich hatte viel Freizeit, aber leider, konnte ich nicht viel unternehmen, da ich in einem sehr kleinen Dorf gelebt habe und ich von diesem Dorf mit dem öV wirklich sehr schlecht wegkam, geschweige denn zurück. Mit einem Auto oder einem Roller wäre ich flexibler gewesen. Dafür hatte ich einen tollen Chef, der mir alles in der Stadt zeigte und mit mir viel unternahm. Da ich mit ihm viel unterwegs war, wegen den Kundengesprächen, hatten wir oft Zeit die Stadt anzuschauen oder etwas zu unternehmen. Ich bin ihm wirklich sehr dankbar, dass er sich so gut um mich gekümmert hat.

Mir hat dieser Aufenthalt richtig viel gebracht. Wenn jetzt jemand mit mir französisch redet, habe ich keine Angst mehr zu antworten. Mir gefällt die Sprache seit meinem Aufenthalt und ich gehe gerne zum französisch Unterricht. Ich bin auch wie ein neuer Mensch zurück nach Hause gekommen. Ich konnte in diesem Monat viel dazu lernen und habe mich richtig geöffnet. So ein Austausch kann auch neue Türen öffnen. Zum Beispiel darf ich eventuell nach der Lehre im Gastbetrieb ein längeres Praktikum machen, um mein Französisch noch weiter zu verbessern.

Ich finde, jeder der die Möglichkeit hat so einen Austausch zu absolvieren, sollte diese auch nutzen! Unbedingt! Man lernt nicht nur die Sprache, sondern auch andere Branchen, Firmenkulturen, Mitarbeiter und Arbeitsmöglichkeiten kennen. Man lernt auch viel über sich selber. So ein Austausch vergisst man nicht so schnell. Falls du die Möglichkeit hast, nutze sie und stürze dich in das Abenteuer! :)

Ich bedanke mich auf jeden Fall bei der Organisation Visite, dass sie das alles möglich gemacht haben. Bei meinem Gastbetrieb für die wundervolle Zeit sowie für die Geduld, Aufmerksamkeit und Anerkennung, die sie mir geschenkt haben. Bei meiner Gastfamilie für die nette Aufnahme. Aber auch bei meiner Berufsbildnerin Sandra Ackermann, da sie mich immer bei so Aktionen unterstützt und hinter mir steht. Sie hat mich sogar in Lausanne besucht und hat meinen Gastbetrieb selber erlebt. Einfach nur Danke!

Ich wünsche euch viel Spass und einen tollen Aufenthalt!