Erfahrungsbericht

Leon
Metallbauer

visite Austauschbericht von Leon Koch
Metallbauer EFZ bei der Firma O. Hadorn AG in Winterthur nach Alustahl Kostyra in Berlin

Mein Name ist Leon Koch und ich habe 2015 meine Lehre in Winterthur bei der Firma O. Hadorn AG in Winterthur Seen begonnen. Meine Ausbildung abgeschlossen habe ich im August 2019 und arbeite seit dem weiter in meinem ehemaligen Lehrbetrieb als Metallbau Monteur.
Die Firma O. Hadorn AG arbeitet hauptsächlich in der Fachrichtung Metallbau sowie auch Stahlbau. Bekannt sind wir für unsere Vielfältigkeit, was mir auch zugute kommt, da ich so ziemlich jede Arbeit eines Metallbauers erlernen konnte.

Etwa zwei Monate vor meiner Lehrabschlussprüfung kam ein anderer Lehrling aus einer Schlosserei in Österreich für vier Wochen zu uns. Er war ebenfalls im vierten Lehrjahr und so nahm ich ihn auch zur Berufsschule mit. Er erzählte mir vieles über Visite und den Austausch. Später kam auch mein Chef, Herr Hadorn, zu mir und meinte, dass auch ich diese Möglichkeit hätte, wenn ich denn wolle. Da dies alles in der Zeit vor meiner QV war und ich vor der Prüfung keine Kapazität hatte, für ein paar Wochen einen Austausch zu absolvieren, beschloss ich, dass ich den Austausch wenn möglich noch in dem einen Monat machen will, der mir noch blieb zwischen der Lehrlingsehrung und dem Ende des Lehrvertrages. So kam es, dass ich die letzten vier Wochen meiner Ausbildung wie gewünscht in Berlin absolvieren durfte.

In Berlin war ich für vier Wochen bei der Firma Alustahl Kostyra. Es handelt sich hierbei um einen Familienbetrieb, etwas ausserhalb des Zentrum Berlins. Die Firma hat sich in den letzten Jahren spezialisiert auf Tür- und Fenstersysteme, mehrheitlich von Hueck,  inkl. deren Wartung sowie die Installation, die Wartung und die Kontrolle von Brandmeldeanlagen in Verbindung mit der Montage von Türantrieben. Doch es werden auch normale Metallbauarbeiten angenommen sowie Serviceaufträge. Das Arbeitsklima im Betrieb ist sehr kollegial und aufgestellt und man spürt förmlich die gute Zusammenarbeit. So wurde auch ich gut aufgenommen und konnte mich in meiner Zeit in Berlin gut bei der Firma Alustahl einleben. Die ersten zwei Tage war ich zusammen mit ihrem Lehrling in der Werkstatt, danach nur noch auf der Montage, was ich auch so wollte. Ich konnte viel von meinem Wissen anwenden, doch habe mindestens genau soviel noch dazugelernt. Es ist sehr spannend, in einer Stadt wie Berlin kreuz und quer auf Servicetour zu sein oder auch mal eine Grossbaustelle zu sehen.

Als Unterkunft hatte ich ein Zimmer in einer Wohnung am Prenzlauer Berg. Die Gastgeberin und ihr Freund waren zwar nicht oft zuhause, aber sie waren auf jeden Fall super. Sie halfen mir sehr, mich in Berlin zurecht zu finden. An Wochenenden oder am Feierabend ging ich oftmals die Stadt erkunden oder einfach sonst wo aus. Die Stadt bietet viel und ich habe noch lange nicht alles gesehen. Spannend ist auch, dass man sich nach ein bis zwei Wochen, in denen man in einer fremden Stadt arbeitet, nicht mehr als Tourist fühlt. Mehr wie ein neu zugezogener Berliner, was wohl auch an den Arbeitsklamotten und der langsam fliessenden Berliner Schnauze liegt.

Für mich sehe ich den Austausch als vollen Erfolg. Zum einen konnte ich Erfahrungen sammeln und Neues lernen und zum anderen gab es mir einen gewissen Abstand, den ich bewusst wollte zwischen der Ausbildung und der Festanstellung. Doch das Wichtigste denke ich, ist, dass es einem neue Wege und Möglichkeiten offenbart.
Ich kann diesen Austausch jedem, der offen für Neues ist und gern mal für ein paar Wochen ins Ausland geht, ans Herz legen. Meiner Meinung nach macht es Sinn, vor allem bei handwerklichen Berufen, erst zu einem späteren Zeitpunkt der Ausbildung diesen Austausch zu machen. Es ist sicher von Vorteil, wenn man schon eigenständig arbeiten kann und etwas fortgeschrittener auf seinem Berufsfeld ist.

Ein besonderer Dank geht an meinen Chef, der mich diesen Austausch machen liess und an Herrn Kostyra mit der Firma Alustahl, die mich in ihr Team aufnahmen, als wäre ich einer von ihnen. Auch möchte ich mich herzlich bei Claudia bedanken, die so kurzfristig noch eine solch tolle Möglichkeit für mich organisieren konnte.