VISITE AUSTAUSCHBERICHT VON NOAH RECHSTEINER
Koch EFZ bei Hiltl in Zürich auf die Färöer Inseln ins Restaurant KOKS
Wer bin ich
Mein Name ist Noah Rechsteiner und ich bin 19 Jahre alt. Letztes Jahr habe ich
meine Lehre als Koch EFZ erfolgreich abgeschlossen. Nach der Ausbildung habe
ich an den Swiss Skills mitgemacht und bin danach 4 Monate in Asien mit dem
Motorrad / dem Velo oder dem Surfbrett herumgereist. Vor zwei Wochen bin ich
von meinem Praktikum auf den Färöer Inseln zurückgekommen und arbeite nun im
Hiltl.
Wir kam der Austausch zustande
Nach der Lehre wollte ich schon immer ins Ausland arbeiten gehen, doch da sich
dies durch das Militär schwierig gestaltet hat, gehe ich nun nach dem Militär
und habe nun zuerst einfach ein Praktikum gemacht.
Vor dem Austausch
Ich habe mich intensiv mit den Färöer Inseln auseinander gesetzt. Ich habe nordische
Kochbücher gelesen und alle Interviews vom Küchenchef Paul Andres Ziska
geschaut, um zu sehen, was mich erwartet. Da auf den Färöer Inseln ein raues
Klima herrscht, musste ich mich ausserdem intensiv mit meiner Packliste
auseinandersetzen.
Das erlebte ich während des Austausches im Betrieb
Für die, die das Restaurant KOKS nicht kennen: Das KOKS ist DAS Gourmet
Restaurant auf den Färöer Inseln, ausgezeichnet mit 2 Michelin Sternen und 18
Gault Millau Punkten.
Das Restaurant verwendet ausschliesslich lokale und saisonale Produkte, die
grösstenteils auch selbst gefischt, gejagt oder gesammelt werden.
Der
Arbeitsweg ging den Strand entlang, über Offroad-Pisten und durch die Berge
vorbei an tausenden von Schafen und Pferden. Diese dreissig-minütige Fahrt
machten wir jeden Tag mit unserem 30 Jahre alten Land Rover, den allen
liebevoll Ländi nannten. Allein schon das war ein riesiges Abenteuer. Insgesamt
waren wir 11 Köche, jeder aus einem anderen Land, was ziemlich lustig war. Wir
haben es wirklich sehr gut miteinander gehabt und jeder hat jedem geholfen. So
war es nicht wirklich schlimm, dass wir jeden Tag 14 Stunden gearbeitet haben.
Nur am Abend merkte man es, wenn man mitsamt den Kleidern eingeschla-fen ist.
Das habe ich gelernt
Ich habe in diesem einem Monat extrem viel über die nordische Küche, lokale
Produkte und über das Leben gelernt. Ich habe gelernt, wie die Organisation in
einem 2 Sterne-Restaurant funktioniert und was es heisst, nur das Beste vom Besten
zu verwenden. Ich war sehr er-staunt darüber wie locker und freundlich die
Atmosphäre war. Niemand hat einander ange-schrien und alle gingen äusserst
respektvoll miteinander um.
Freizeit / Unterkunft
Jede freie Minute ging ich raus, um die Färöer Inseln zu erkunden. Dies machte
ich meistens mit meinem Chef de Partie, Mattias, der aus Schweden kam oder mit
dem Praktikanten Ondrej, der aus Tschechien kam. Wir machten Road Trips, gingen
Helikopter fliegen, erklommen den höchsten Berg der Färöer Inseln, tranken
zusammen Bier oder sammel-ten zusammen Algen am Strand.
Es war wirklich eine unglaubliche Zeit die ich nie vergessen werde! Gewohnt
habe ich mit allen Köchen in einer WG in der Hauptstadt in Torshavn. Eine Riesenerfahrung,
da es für mich das erste Mal war, dass ich alleine gewohnt habe. Aber es war der
Hammer und es gab natürlich immer gutes Essen! ☺
Fazit
Ich habe in meinem Austausch nicht nur jede Menge übers Kochen, über lokale
Produkte und über die Färöer Inseln gelernt. Sondern auch jede Menge übers
Leben. Ich habe gelernt, dass man aus seiner Komfortzone ausbrechen muss, um im
Leben voranzukommen und gewisse Sachen einfach machen muss, ohne gross zu
überlegen und ohne alles genau abzuwägen!
Ich habe gelernt, was es heisst, alleine zu wohnen, selber zu waschen, selber
einzukaufen, einfach wie es ist, zu 100% alleine für sein Leben verantwortlich
zu sein. Eine unglaubliche Erfahrung! Und schon nach zwei Wochen habe ich
angefangen, in Englisch zu denken. Was ich wirklich nie gedacht hätte, dass
dies möglich ist.
Wem empfehle ich den Austausch
Ich kann diesen Austausch jedem Koch empfehlen, der bereit ist, 200% zu geben
und seinen Job über alles liebt. Es war wirklich eine Hammer-Erfahrung, für die
ich zutiefst dankbar bin und mein Leben lang nicht vergessen werde.
Danksagung
Ich danke dem Verein Visite und Movetia, dass sie dieses Praktikum finanziell
unterstützt haben. Ohne sie wäre es nicht möglich gewesen. Und dafür danke ich
Ihnen von Herzen.
Was nun
Wer mir auf meiner Reise folgen will und sehen will, was ich so anstelle und wo
ich gerade bin, kann mir gerne auf Instagram folgen: noah.rechsteiner oder
einmal meine Website besuchen: www.derpaellakoch.ch
Ich freue mich auf euch!
Mit kulinarischen Grüssen
Noah Rechsteiner