Erfahrungsbericht

Jasmin
Köchin

Austausch Hotel-Landgasthof Wassberg in Forch, Schweiz nach Johannes King in Sylt, Deutschland

Hallo Zusammen
Ich heisse Jasmin und bin eine Kochlernende aus dem Zürcher Oberland.
Ich wurde von meinem Lehrer für das Stage Programm vorgeschlagen und habe mich riesig gefreut, dass ich mich bewerben durfte.
Ich wollte eine so gehobene Küche mal sehen und schauen ob es wirklich so ist, wie ich schon aus so vielen Geschichten gehört hatte. So viel sei mal vorneweg gesagt, es war super, ich hatte viel Spass und habe eine Menge gelernt.

Beim briefing war die Nervosität bei allen fast greifbar, speziell als die Betriebe aufgeschalten wurden. Mein erster Betrieb war ein Betrieb eines bekannten Sternekoches in der Schweiz. Ich hatte schon von diesem speziellen Konzept des Betriebes gehört und freute mich. Dieser Betrieb sprang aber leider ab. Das hat mich sehr enttäuscht, vor allem da mir nicht wirklich ein Grund gesagt wurde.

Mein Lehrer meinte aber, vielleicht könne er mich in Sylt unterbringen. Die Namen Söl`ring Hof und Johannes King sagten mir zu diesem Zeitpunkt nichts. Ich freute mich trotzdem riesig. Ich durfte ins Ausland, und dann erst noch nach Norddeutschland. In die Region, die mich schon so lange fasziniert. Als ich mich dann noch ein wenig im Internet und auf der Homepage des Söl`ring Hofes informierte, freute ich mich noch mehr.

Zwischenzeitlich gab es noch einen extremen Papierkrieg mit verschiedenen Personen, da ich für die Formulare viel weniger Zeit hatte als alle anderen und ich in der Vorweihnachtszeit viel gearbeitet hatte und sonst noch im Weihnachsstress war.

Als dann der Tag der Abreise kam und ich mit Sack und Pack am Zürcher Hauptbahnhof den Nachtzug bestieg, mit dem Zwischenziel Hamburg, Altona vor Augen, beschlich mich leise furcht.
Was machte ich eigentlich hier? Ein kleiner Kochlehrling auf dem Weg in einen fernen Betrieb der ein so hohes Niveau kochte. 15 Stunden Reise standen mir bevor, an einen Ort den ich noch nie besucht hatte. Würde ich den Erwartungen genügen? Die Nervosität war unglaublich hoch.

Ich wurde aber sehr herzlich empfangen im Söl`ring Hof. Bereits am Abend der Anreise durfte ich (freiwillig) in der Küche mithelfen. Ich stand aber, glaube ich, mehr im Weg als etwas anderes. Aber es war toll dies mal zu sehen. Am nächsten Morgen gings dann richtig los. Ich durfte den Gardemanger (Vorspeisen) unterstützen. Vorher hat uns einer der beiden Küchenchefs Jan-Philipp Berner aber noch durch das Haus geführt und das Konzept des Söl`ring Hofes erklärt.

In den Folgenden 2 Wochen durfte ich in der Patisserie und auf dem Saucier mithelfen. Ich habe extrem viel gelernt und viel gesehen. Die Arbeit brauchte viel Feingefühl und Geduld. Im Team des Söl`ring Hofes fühlte ich mich sehr wohl, da alle sehr offen auf uns zugingen. Ich durfte mit vielen Zutaten arbeiten die ich nicht kannte oder keine Chance hatte jemals in dieser Qualität und Frische zu arbeiten. Oder haben Sie schon mal etwas von Knollenziest oder Vogelmeere gehört? Auch mit frischen Austern, Jakobsmuscheln oder lebendigem Hummer hatte ich vorher nie gearbeitet.

Meine freien Tage und meine Freizeit verbrachte ich damit, Sylt zu erkunden. Die Umgebung des Söl`ring Hofes ist wunderschön und ich war fasziniert von der Nordsee.

Ich bedanke mich herzlich bei den Lehrern die die Kontakte nach Sylt geknüpft haben. Und natürlich bei Johannes King und Jan-Philipp Berner und dem Team im Söl`ring Hof.

Mein Praktikum hat mir die Augen geöffnet und hat mir gezeigt wie unglaublich frei ich bin nach meinem Lehrabschluss bin. Ich kann auf der ganzen Welt arbeiten. Ausserdem habe ich erlebt was es heisst so weit weg von Freunden und Familie zu arbeiten und dass das durchaus auch viele Vorteile hat. Ich bin mit vielen neuen Erfahrungen und viel Inspiration zurückgekommen.

Jedem dem diese Chance offensteht empfehle ich sie zu nutzen. Verlieren kann man nichts. Gewinnen viel.