Erfahrungsbericht

Pascale
Dentalassistentin

Austausch Zahnarztpraxis Fretz in Freiburg, Schweiz nach Paul Simpkin Dental Laboratory in Croydon, England

Vergangenen Sommer habe ich, Pascale, meine Lehre als Dentalassistentin mit berufsbegleitender BMS abgeschlossen. Anschliessend wollte ich Berufs- wie auch Spracherfahrungen im Ausland sammeln und fand deshalb das Praktikumsaustauschangebot von Akzent Sprachbildung interessant. Nach einem Gespräch mit den Verantwortlichen entschloss ich mich, einen sechs monatigen Sprachaufenthalt in England zu absolvieren. Dabei sollte es sich um eine Kombination aus Schule und Arbeit in einer Zahnarztpraxis handeln. Es stellte sich jedoch heraus, dass es in England nicht so einfach ist, eine Praktikumsstelle im Gesundheitswesen zu finden. Nach einiger Zeit bekam ich trotzdem positiven Bescheid von Akzent Sprachbildung, dass sie eine Stelle für mich in London gefunden haben.

Anfang September 2018 flog ich dann nach England, wo ich in einer Gastfamilie wohnen durfte. Bei der Familie handelte es sich um ein nettes, älteres Ehepaar. Meine Gastmutter versuchte sich jeden Abend Zeit für mich zu nehmen, um mit mir zu sprechen, dass fand ich sehr lieb von ihr. Sie nahm mich an Familienfeste, wie zum Beispiel die Weihnachtsfeier und Geburtstage mit. Auf diese Weise wurde ich gut in die Familie integriert. Ihre Kochkünste fand ich hingegen nicht so grandios, da es fast immer Mikrowellenfood gab. Auch mein Zimmer war sehr klein, aber da ich sowieso die meiste Zeit in der Schule oder am Arbeiten war oder mit Freunden etwas unternahm, war es nicht so schlimm.

Die ersten drei Monate meines Sprachaufenthaltes besuchte ich die Sprachschule Twin group, welche ungefähr eine Stunde mit dem Bus von meiner Gastfamilie entfernt war. Dabei lernte ich viele andere Studenten aus der ganzen Welt kennen. Die Meisten waren sehr aufgeschlossen und motiviert Freizeitaktivitäten zu unternehmen. So gingen wir oft nach der Schule noch in ein Pub, besuchten Museen, bestaunten Sehenswürdigkeiten oder reisten an Wochenenden in andere englische Städte. Es entstanden immer mehr Freundschaften und ich genoss die gemeinsamen Diskussionen. Kulturelle Unterschiede, wie zum Beispiel Franzosen, welche mich zum Schneckenessen überreden wollten, führten auch immer zu lustigen Situationen.

Während der zweiten Hälfte meines Sprachaufenthalts wollte ich in einer Zahnarztpraxis arbeiten. Es stellte sich jedoch beim Vorstellungsgespräch heraus, dass es sich bei der Arbeitsstelle, welche mir von Akzent Sprachbildung empfohlen wurde, nicht um eine Zahnarztpraxis handelte, sondern um ein Zahnlabor. Dies verunsicherte mich, da ich Dentalassistentin und keine Zahntechnikerin bin. Mein Chef versprach mir jedoch alle Arbeitsschritte zu zeigen und beizubringen. So war es dann auch. Ich wurde mit offenen Armen im Team begrüsst und Alle waren sehr lieb und hilfsbereit. Jeder zeigte mir sein Spezialgebiet und ich durfte bei den Arbeiten jeweils selbst mit anpacken. Am Anfang funktionierten noch nicht alle Arbeiten so gut, doch mit der Zeit ging es immer besser und das Team lobte mich für jeden Fortschritt. An Weihnachten nahmen sie mich sogar ans Weihnachtsessen mit und bei Weiterbildungen durfte ich auch teilnehmen. Das einzig negative an dieser Arbeitsstelle war, dass mein Arbeitsweg 1 ½ Stunden betrug. Ich liess mir aber erklären, dass dies normal für London sei. Als sich mein Austausch dem Ende entgegen neigte, schrieb mir mein Chef ein grandioses Arbeitszeugnis und meinte zu mir, er würde mich jederzeit einstellen. Zu meinem Abschluss organisierte er und das Team extra für mich noch ein Abschlussessen, womit ich überhaupt nicht gerechnet hatte.

Der Abschied vom Team, von meinen neugewonnenen Freunden, sowie von meiner Gastfamilie fiel mir schwer und ich musst ihnen versprechen, sie einmal besuchen zu kommen. Die sechs Monate gingen für mich wie im Flug vorbei. Ich hatte die Chance neben meinen Englischkenntnissen auch mein berufliches- wie auch kulturelles Wissen und meinen Freundeskreis zu erweitern. Alles in allem kann ich diesen Sprachaufenthalt nur weiterempfehlen, denn die Erfahrungen, die man dabei macht, sind Goldwert. Herzlichen Dank an Movetia und Akzent Sprachbildung, dass Sie mir diesen Aufenthalt durch finanzielle Unterstützung und der Organisation ermöglicht haben.