Erfahrungsbericht

Simona
Medizinische Praxisassistentin

Austausch Praxisgemeinschaft Dottikon AG in Dottikon nach Clinica Luganese Moncucco in Lugano

Hallo, mein Name ist Simona Schatzmann und ich wohne in einem kleinen Dörfchen im Kanton Aargau. Dieser Austausch wurde durch den Verein visite ermöglicht. Sie vermittelt Lehrlinge des selben Berufes die im selben Lehrjahr sind miteinander (bei mir eine MPA im 3.Lehrjahr). Mir wurde als einzige Kandidatin der Schweiz Myriam zugeteilt. Am 26.08.2018 kam Myriam also zu mir nach Hause. Sie hat für drei Wochen bei mir gewohnt, mit mir gearbeitet, ging mit mir in die Schule und traf meine Freunde.
Dasselbe machte ich anschliessend drei Wochen bei ihr, mit ihr. Myriam wohnt in Ponte Tresa, Tessin, also direkt an der Grenze zu Italien. Ich konnte wählen, in welchen Kanton ich gehen wollte. Da für mich italienisch eine wichtige Sprache in der Schule wie auch in der Arbeit ist, wählte ich das Tessin. Da war ich also. Die ersten Tage waren ziemlich hart, da mich bei der Arbeit niemand verstand. Mein Italienisch war auf Basis des Schulitalienisch, das ich bisher gerade mal zwei Jahre hatte. Myriam arbeitet in der Klinik Moncucco, Lugano. Also sollte ich die medizinischen Aufgaben wie von zu Hause gewohnt auch hier machen. Nur halt auf Italienisch. Obwohl ich das Vokabular dieses Bereiches meiner Meinung nach relativ gut gelernt hatte, war ich zuerst ziemlich verloren.
Was mich jedoch erstaunte war, wie schnell es ging, bis ich mich tatsächlich normal (ohne wirres Händegefuchtel) verständigen konnte. Mit jedem Tag und jeder Stunde wurde mein italienisch besser. Ich hatte zum Glück eine sehr liebevolle und unterstützende Gastfamilie. Die Mutter von Myriam spricht neben dem Italienisch auch gut Deutsch, da sie ursprünglich von Deutschland kommt. Das war mir anfangs eine grosse Hilfe, da sie mir Dinge gut übersetzen konnte. Jedoch wurde es zu einer Gewohnheit und wir fielen zu schnell ins deutsche, obwohl wahrscheinlich vieles auch auf italienisch ginge, wenn wir zu Hause miteinander sprachen.
Da der Aufenthalt nur für drei Wochen war, hatten wir nicht gross die Möglichkeit, vieles zu sehen, oder zu unternehmen. Aber trotzdem kann ich sagen, dass sich der Aufenthalt gelohnt hat, vor allem da der Hauptgrund, besser Italienisch zu sprechen erfüllt wurde. Ich empfehle allen, die die Chance dazu haben, also sofern es der Arbeitgeber unterstützt, das ebenso zu machen. Denn drei Wochen in der Berufsschule zu fehlen ist gut aufholbar. Ebenso ist man nicht allzu lange von seinen Liebsten entfernt, und, die Zeit reicht aus um sich beim Sprechen einer Fremdsprache nicht mehr ganz so fremd fühlen zu müssen.