Experience report

Michelle
Grafikerin

Austausch Schule für Gestaltung Basel, Schweiz nach Studio Thonik in Amsterdam, Holland.


Ich bin Michelle und besuche die Grafik Fachklasse Basel. Im dritten Jahr der Ausbildung müssen wir ein Praktikum von vier Monaten absolvieren.

Werte sind mir wichtig und diese möchte ich in meiner gestalterischen Arbeit gerne aufnehmen. Deswegen habe ich mir einen Ort gesucht, welcher dem entspricht.

Ich bin viel unterwegs und auf meiner Reise letztes Jahr in den Niederlanden habe ich zufällig an einem Konzert, in der Damentoilette eine provokante Werbekampagne gesehen. Tampons von Yoni: ‘chemicals are not for pussys’. Frech, direkt und ganz ungeniert wurde über das Thema informiert. Das sprach mich sehr an. So habe ich die Designer gesucht, gefunden, angeschrieben und kurz darauf meinen Arbeitsvertrag unterschrieben.

Vor dem Praktikum habe ich mich auf die neue Stadt Amsterdam vorbereitet, als Gestalterin ein Paradies des kulturellen Angebots.

Ich wurde ins kalte Wasser geschupst, aber so lernt man, in der richtigen Arbeitswelt zurecht zu kommen. Die Highlights waren die Besuche bei anderen Lieblings-Designern, die ich angeschrieben habe, und zu meiner positiven Überraschung waren sie ganz offen, mich zu ihnen ins Studio einzuladen. Die Chance, sich zu vernetzen, habe ich gut genutzt.

Die Velos sind gefährlicher als die Autos. Das kannte ich so nicht in einer Grossstadt. Die Stadt steht nie still, pulsiert ständig, ist immer in Bewegung und man ist viel anonymer. Auf sich alleine gestellt, lernt man sich selber besser kennen.

In meiner Freizeit habe ich auf meinem Boot gelebt und viel Zeit dort verbracht, weil es einfach so schön war. Der Norden Amsterdam ist ruhiger und gelassener als das Zentrum der Stadt. Langsam lernte ich Freunde kennen und ich fing an, sprachliche Fortschritte zu machen.

Mein Schlusswort: Immer aufmerksam und neugierig sein, und immer Fragen stellen. Man weiss als junger Mensch nie, was man wirklich will und was auf einen zukommen wird. Deswegen einfach offen und lernfreudig sein.

Die Berufspraxis gab mir ein Bild wie es später sein könnte, nur ist es in der kreativen Welt so, dass es in jeder Agentur und in der kreativschaffenden Branche immer anders ist.

Als Praktikantin geht's oft nach folgendem Motto : Augen zu und durch.

Ich empfehle jedem den Austausch. Man lernt Vieles fürs Leben.