Erfahrungsbericht

Aïmée
Grafikerin

Austausch Schule für Gestaltung in Basel, Schweiz, nach Johanssen Galerie im Kirektorenhaus in Berlin, Deutschland.


Mein Name ist Aïmée Schmid. Ich bin am Ende meines 6. Semester in der Fachklasse für Grafik in Basel.
Ich habe meinen Austausch im Direktorenhaus (Museum/Galerie) in Berlin gemacht.

Von der Schule aus mussten wir ein dreimonatiges Praktikum machen. Mein Wunsch war es dieses Praktikum in Deutschland zu absolvieren. Daraufhin habe ich im Internet ein toller Praktikumsbeschrieb vom Direktorenhaus gelesen und mich kurzerhand darauf beworben. Auch das Direktorenhaus war begeistert von meiner Arbeit und hat sich sehr schnell für mich entschieden. Ich hatte noch ein weiteres Praktikumsangebot in Hamburg. Habe mich dann aber für Berlin entschieden wegen des tollen Praktikumsbeschriebes. Ausserdem war ich schon zwei mal in Berlin und kannte mich in der Stadt schon ein wenig aus.

Meine Unterkunft war in Ordnung. Ich lebte mit einem älteren Herrn in einer Wohung in dem Bezirk Mitte bei der Volksbühne. Die Gegend ist eher touristisch, vor der Volksbühne konnte man aber gut sein Feierabendbier geniessen.

Mit viel Vorfreude habe ich im Dierektorenhaus Museum Berlin mein Praktikum begonnen. Der Paraktikumsbeschrieb war grossartig (Plakate gestalten, Buchpuplikationen erarbeiten u. Ä.). Am ersten Arbeitstag wurde ich an meinen Arbeitsplatz, welcher sehr provisorisch eigerichtet war, gebracht. Ich musste meinen eigenen Laptop und meine Kamera mitbringen. Die ersten drei Wochen war es sehr kalt und wir hatten nur ein paar kleine Elektroheizkörper. Darum sassen wir alle in dicken Mänteln eingepackt vor dem Computer. Meine Mitarbeiter waren alle sehr freundlich. Was mir aber aufgfallen ist, dass mehr als die Hälfte der Mitarbeiter Praktikanten waren.

Nach 2 Monaten habe ich monotone, einfachste Hilfarbeiten, die nicht wirklich mit Grafik zu tun hatten, gemacht. Mehrheitlich musste ich für den Onlineshop auf dem Programm Wordpress neue Kategorien strukturieren, anordnen und Produkte in die richtige Kategorie hinzufügen. Das höchste der Gefühle war, dass ich selbständig ein Produkteshooting machen konnte. Aber auch das musste ich mit meiner eigenen Kamera (welche meiner Meinung nach nicht die qualitativ beste Kamera ist) und mit provisorischem Material in einer der Räume der Austellung, erabeiten. Während den zwei Monaten meines Praktikums haben drei Prakitkanten während ihrer Praktikumszeit ausserordentlich gekündigt. Keiner machte die Arbeit, für welche sie eigentlich angestellt wurden. Es fiel mir jeden Tag schwerer zur Arbeit zu gehen. Ich nahm meinen Mut zusammen und suchte das Gespräch mit meinem Chef/Kurator. Ich sprach ihn darauf an, wann ich denn grafische Arbeiten machen könnte, da ich umbedingt etwas Neues lernen wollte und der Inhalt des Praktikumbeschriebes etwas anderes versprechen würde. Ich habe ihn zwei Mal darauf angesprochen und jedesmal hat er mich vertröstet und gesagt “Nächste Woche”, was aber nie eingetroffen war. Aufgrund dessen habe ich, nach Absprache meiner Elteren, der Visite und meiner Schule gekündigt. Ich hatte die Möglichkeit zu meinem Vater (Kunstschweisser/Grafiker/Lehrlingsausbilder) nach Italien zu gehen und dort die verbliebene Zeit sinnvoller zu nutzen. Mit ihm gemeinsam habe ich ein Ausstellungskonzept für seine Kunstobjekte entwickelt, Arbeiten im Bereich Kunst und Grafik erarbeitet und habe Schweissen gelernt.

Ich könnte jetzt sagen, dass ich im Direktorenhaus nichts gelernt habe, doch dem ist nicht so. Ich habe gelernt mit einer schwierigen, heiklen und unklaren Situation umzugehen und weiss, dass es für jedes Problem eine Lösung gibt. Ich habe tolle Menschen innerhalb und aussserhalb der Arbeit kennengelernt und durfte die Stadt Berlin, welche sehr kreativ und sehenswert ist, erleben. Ich werde Berlin sicher wieder besuchen, auch wenn mein Praktikum eher negativ ausgefallen ist. Abgesehen meines Praktikums hatte ich eine richtig tolle Zeit in Berlin, viel erlebt und neu entdeckt und bin sehr froh, dass ich diesen Austausch machen durfte. Dafür bedanke ich mich bei der Visite, meinen Eltern und meinen Freunden die mich in dieser Zeit sehr unterstützt haben.